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London – pulsierend und italienisch

Programmzeitung ,

Von Christian Fluri

Das Ensemble Café Zimmermann feiert bei den Freunden Alter Musik Basel.
Die Freunde Alter Musik Basel (FAMB), der mit der Schola Cantorum Basiliensis und deren Forschung verknüpfte Konzertverein, bestreiten bereits ihre 77. Saison. Zum nächsten Konzert haben sie eines der berühmtesten, versiertesten Barock-Ensembles eingeladen: Café Zimmermann, benannt nach dem legendären Kaffeehaus in Leipzig, der Heimstätte des zuerst von Telemann und dann von Bach geleiteten Collegium Musicum. Gegründet wurde das in Aix-en-Provence beheimatete Ensemble von der Cembalistin Céline Frisch und dem Violinisten Pablo Valetti. Es wird eine Freude sein, zu hören, wie die Musizierenden tänzerische Leichtigkeit, musikalische Durchdringung und berührenden Ausdruck mit höchster stilistischer Kompetenz zu verbinden wissen.

Von Christian Flurie

Das Ensemble Café Zimmermann feiert bei den Freunden Alter Musik Basel.
Die Freunde Alter Musik Basel (FAMB), der mit der Schola Cantorum Basi liensis und deren Forschung verknüpfte Konzertverein, bestreiten be-reits ihre 77. Saison. Zum nächsten Konzert haben sie eines der berühmtesten, versiertesten Barock-Ensembles eingeladen: Café Zimmermann, benannt nach dem legendären Kaffeehaus in Leipzig, der Heimstätte des zuerst von Telemann und dann von Bach geleiteten Collegium Musicum. Gegründet wurde das in Aix-en-Provence beheimatete Ensemble von der Cembalistin Céline Frisch und dem Violinisten Pablo Valetti. Es wird eine Freude sein, zu hören, wie die Musizierenden tänzerische Leichtigkeit, musikalische Durchdringung und berührenden Ausdruck mit höchster stilistischer Kompetenz zu verbinden wissen.

Zu seinem 20. Geburtstag lässt Café Zimmermann die barocke Musikstadt London neu aufleben, die sich ab 1700 ganz dem italienischen Stil verschrieb. Arcangelo Corellis Triosonaten und seine Concerti grossi wurden hier zu wahren Hits, zu «musikalischen Leitbildern», wie Thomas Drescher, Leiter der Schola und künstlerischer Leiter der FAMB, erwähnt. Georg Friedrich Händel, der 1713 nach London übersiedelte und seinem Hannove-raner Dienstherrn, «der dort 1714 als König Georg I. inthronisiert wurde», voraus reiste, studierte unter anderem bei Corelli und entwickelte sich zum Meister des Concerto grosso. Fast zur gleichen Zeit kam Francesco Geminiani nach London, auch er galt dort als Schüler und Botschafter Corellis.

Perlen der Alten Musik.
Das Ensemble Café Zimmermann erfreut das Basler Publikum einmal mit Geminianis Concerti I in D-Dur und VI in B-Dur sowie der berühmten ‹Follia› Corellis, orchestriert und ediert von Geminiani; dann mit Händels Concerto grosso II in F-dur und zwei Concerti des Engländers Charles Avison: Bearbeitungen von Cembalostücken Domenico Scarlattis, dessen Musik in London ebenso begeistert aufgenommen wurde wie jene Corellis.Darüber hinaus bietet die 77. Saison der traditionsreichen FAMB, die sich stets auf der Höhe der Zeit, der gegenwärtigen Forschungsergebnisse be-wegt, noch weitere Perlen. So ist etwa Musik der Lullisten zu hören, das heisst: von im französischen Stil komponierenden Deutschen im ausgehenden 17. Jahrhundert. Ausserdem Bachs tief berührender ‹Actus Tragicus› und andere frühe Kantaten, eine Feier zu Barbara Strozzis 400. Geburtstag und eine Reise ins englische Mittelalter.

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Pavillon Suisse: «Grosse Musik» von Telemann und Rameau «Im Konzertsaal»

SRF 2 Kultur ,

Der Sender SRF 2 Kultur übertrug das Konzert «In convertendo» der Freunde Alter Musik Basel vom 3. Mai 2019, in der Peterskirche Basel.

Konzert und Interviews unter folgendem Link zum Nachhören: 
https://www.srf.ch/sendungen/im-konzertsaal/pavillon-suisse-grosse-musik-von-telemann-und-rameau

Pracht und Esprit – deutsche Klarheit und französisches Raffinement

BaZ ,

Pracht und Esprit – deutsche Klarheit und französisches Raffinement
In der Peterskirche trafen dank der Freunde Alter Musik Basel verschiedene Musikerfassungen aufeinander.

Von Verena Naegele

Pracht und Esprit – deutsche Klarheit und französisches Raffinement
In der Peterskirche trafen dank der Freunde Alter Musik Basel verschiedene Musikerfassungen aufeinander.

Von Verena Naegele

«Grand motet» von Telemann und Rameau galt das 5. Konzert der Freunde Alter Musik Basel, das in der Peterskirche einen spannenden Vergleich verschiedener Musikauffassungen bot: Hier der französische Esprit mit unerhörtem Raffinement, dort deutsche Pracht und Klarheit, die ein Hauch französischer Eleganz zu besonderer Wirkung führte.

Chor und Orchester der Schola Cantorum Basiliensis unter Jörg-Andreas Bötticher erfreuten durch die frische Interpretation, auch wenn nicht immer alles nach Wunsch gelang. Dies gilt auch für Telemanns Grand concert für zwei Blockflöten und Orchester, bei dem Hojin Kwon als Solistin besser gefiel als die etwas übersprudelnde Lea Sobbe.

Dass der als Director Musices in Hamburg berühmte Telemann auch vom französischen Goût inspiriert war, ist wenig bekannt. Umso faszinierender war die Grand motet «Deus, judicium tuum», die Böttcher und seine jugendlichen Interpretinnen und Interpreten vorstellten. Schon die in vorzüglicher Diktion gesungenen Verse liessen aufhorchen, führten doch die «französisierten » lateinischen Verse zu einem weicheren Fliessen der Musik.

Prachtvoll gelangen die grossen Sätze für fünfstimmigen Chor, Bläser und Streicher, abgeschlossen durch die Presto-Fuge. Hier trumpfte auch das Orchester auf, das beim punktierten Gestus der Ouvertüre noch merkliche rhythmische Probleme bekundete. Gut gefielen auch die «Regentropfen»-Staccatos der Fagotte, zu denen der unaufgeregte Tenor Jacob Lawrence seine Arie sang, und die «Anbetung Gottes» gestaltete Roberta Diamond im zarten «Gespräch» mit Traverso und Violino. Der Bass von José Coca Loza hat an Fokussierung gewonnen, wie er im kämpferischen Rezitativ bewies.

 

Zwischen Trauer und Freude

 

Doch trotz beschwingter Leichtigkeit, welch ein Unterschied tat sich zu Rameaus Grand motet «In convertendo» auf. Rameaus Musik ist gespickt mit verschiedenen Affekten zwischen Trauer und Freude. Der vom Haut-Contre Andrés Montilla-Acurero vorzüglich gesungene rezitativische Wechsel von der Klage zum in Farbe und Tongebung unerhört gelichteten «ut consolati» liess das Feuerwerk erahnen, das folgte. Ein opernhaftes Magnificavit für Bass (Kimon Barakos) und Sopran (Julia Kirchner) mit Trio des Hautbois, wobei Kirchners etwas kehlige Stimme durch die Holzbläser an Weichheit gewann. Oder der grandios vielfältige Dialog im «Gracieux, un peu gai» des von Gerd Türk bestens einstudierten Chors mit Oboen, Fagott und Streicher. Jörg-Andreas Bötticher am Cembalo führte die Interpreten dezent durch die raffinierten Klippen der Partitur.

 

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«Opus Klassik» geht nach Basel

Basler Zeitung ,

Offizieller«Echo»-Nachfolgepreis
Von Simon Bordier

Berlin.
Das Capricornus Consort Basel wird mit dem ehrwürdigen «Opus Klassik» in der Kategorie «Sinfonische Einspielung des Jahres (Musik bis inklusive 18. Jahrhundert)» geehrt. Das Ensemble unter der Leitung des Barockgeigers Peter Barczi erhält den Preis für seine letzte CD mit Instrumentalwerken von Franz Xaver Richter (1709–1789), erschienen beim Label Christophorus.

Offizieller«Echo»-Nachfolgepreis
Von Simon Bordier

Berlin.
Das Capricornus Consort Basel wird mit dem ehrwürdigen «Opus Klassik» in der Kategorie «Sinfonische Einspielung des Jahres (Musik bis inklusive 18. Jahrhundert)» geehrt. Das Ensemble unter der Leitung des Barockgeigers Peter Barczi erhält den Preis für seine letzte CD mit Instrumentalwerken von Franz Xaver Richter (1709–1789), erschienen beim Label Christophorus. 
Beim «Opus Klassik» handelt es sich um den Nachfolge-Preis des «Echo Klas­sik», der bedeutendsten Plattenauszeichnung im deutschsprachigen Raum. Der «Echo Klassik» wurde wie die anderen «Echos» in den Bereichen Pop und Jazz dieses Jahr abgeschafft. Dies, nachdem die Vergabe eines «Echo Pop» an die umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang für eine beispiellose Welle der Entrüstung gesorgt hatte. bor

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Triangelkrieg und Frieden

Basler Zeitung ,

Vielstimmiges Jubiläumskonzert
Von Simon Bordier

Basel.
Auf das bisher Erreichte blicken und «Halleluja» singen – so einfach wollten es sich die Freunde Alter MusikBasel (FAMB) am Samstag in der Basler Leonhardskirche nicht machen. Seit 75 Jahren ist der Verein bestrebt, seltene Werke der Alten Musik einem breiten Publikum schmackhaft zu machen. Dies geschieht erfolgreich in enger Kooperation mit der Schola Cantorum Basiliensis: Die Musikhochschule gibt neue Impulse, die FAMB wiederum einen Resonanzraum. Nicht anders war es beim Jubiläumskonzert am Samstag.

Vielstimmiges Jubiläumskonzert
Von Simon Bordier

Basel.
Auf das bisher Erreichte blicken und «Halleluja» singen – so einfach wollten es sich die Freunde Alter MusikBasel (FAMB) am Samstag in der Basler Leonhardskirche nicht machen. Seit 75 Jahren ist der Verein bestrebt, seltene Werke der Alten Musik einem breiten Publikum schmackhaft zu machen. Dies geschieht erfolgreich in enger Kooperation mit der Schola Cantorum Basiliensis: Die Musikhochschule gibt neue Impulse, die FAMB wiederum einen Resonanzraum. Nicht anders war es beim Jubiläumskonzert am Samstag. Präsentiert wurden Werke des Schweizer Renaissance-Komponisten Ludwig Senfl (ca. 1490–1543). Im Zentrum stand Senfls kirchliche Musik, die im Vergleich zu seinen Liedern weniger bekannt ist. Senfl war ab 1523 in München tätig und bediente dort vor allem katholische, aber bisweilen auch reformierte Auftragsherren, darunter Luther. Besonders intensiv war das Jahr 1530: Der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Karl V., kam nach Bayern, um die reformierten Kräfte zu besänftigen und – so weitmöglich – die alte Ordnung wieder herzustellen. Am Samstag wurden nun einige Werke präsentiert, die Senfl im Kontext des Kaiser-Besuchs schrieb.

Sänger im Chorraum versteckt
Etwas enttäuschend war die «Missadominicalis L’homme armé»: Nicht, weil die Schola-Musiker dem Werk nicht gewachsen waren (im Gegenteil), sondern weil man sie aufgrund ihrer Position, versteckt im Chorraum, nicht ideal hörte. Einstimmige Abschnitte oder das kräftige «Sanctus» verfehlten nicht ihre Wirkung. Blass blieben aber die polyphonen Teile, in denen Senfl die Einheit in der Vielfalt zelebriert. Welch ein Unterschied, wenn die Sänger vors Publikum traten: In der Motette «Veni sancte spiritus» hörte man die Stimmen gleichsam wie eine Knospe aufblühen, «Martia terque quater» geriet zum mitreissenden Kaiserlob und in «Da pacem domine» verschmolzen Posaunen-, Zinken- und Sängerstimmen. Eine feine, persönliche Note brachte der Tenor Ivo Haun: Er präsentierte das melismatische Lied «Aus guetem Grund» sowie die rhythmusgetragene Ode «Altera iam teritur bellis civilibus aetas». Triangel sorgten in Letzterer für etwas Kriegsgetöse, ein Flöten- und Gambenkonsort fächerte den Klang auf und eine reizende Flötenstimme tanzte mit der Gesangsmelodie. Die von Ivo Haun, Ozan Karagöz, Federico Sepúlveda, Gerd Türk und Conrad Steinmann einstudierten Musiker zeigten, dass 1530 nicht nur der Glaube an die Einheit der Kirche noch intakt war, sondern dass Sänger und Instrumentalisten musikalisch an einem Strick zogen, Brüder im Geiste waren. In diesem Sinne: Happy Birthday FAMB.

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