Im Mittelpunkt dieses für den Sonntag nach Allerseelen vorgesehenen Programms stehen diejenigen Orgelbüchlein-Choräle, in welchen die betende und singende Gemeinde – angesichts des Leidens in der Welt – ihr Gottvertrauen zum Ausdruck bringt. Mit der zu diesen Choralbearbeitungen durchaus passenden c-Moll-Passacaglia begegnet uns eines jener grossartigen Werke, mit denen Bach bereits in jungen Jahren seine früh erlangte Meisterschaft bewies.
Neben seiner Tätigkeit als Hoforganist hatte Bach mit der Ernennung zum herzoglichen Konzertmeister auch die Aufgabe übernommen, jeden Monat eine Kantate zu komponieren und aufzuführen. Die Kantate «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» ist eine der ersten Kompositionen, die aus dieser Verpflichtung heraus entstanden sind. Sie erklang erstmals am Sonntag Jubilate, dem dritten Sonntag der Osterzeit, 1714. Im Evangelium zu diesem Tag steht der Satz: «Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll zur Freude werden.» (Joh. 16, 20). Eben diesem Programm spüren Text und Musik dieser Kantate nach.
Im Rahmen der Konzertreihe «Bach im Dom»:
Einführungsvortrag von Berit Drechsel um 18.30 Uhr
bach-im-dom.ch