Unter den europäischen Dirigenten ist der 1961 in Saragossa geborene Eduardo López Banzo derjenige, der sich mit der tiefsten Überzeugung den Historismus als musikalische Philosophie angeeignet hat, um seine Musiker näher an die Quellen und den Geist jeder Komposition zu bringen. Das Ergebnis ist Musik, die nach so vielen Jahrhunderten einem heutigen Publikum frisch und innovativ klingt.
Von Haus aus ein Cembalist, studierte Banzo in Amsterdam bei Gustav Leonhardt, der ihn ermutigte, sich für die Sache der spanischen Barockmusik einzusetzen. 2002 erhielt er die Ehrenmedaille des Conservatorio Superior de Música de las Islas Baleares für seine Verdienste um das Werk des Komponisten Antonio de Literes. Seinen großen Erfolg erzielte er jedoch im Jahre 2004, als dem Ensemble Al Ayre Español, das er 1988 gegründet hatte, vom spanischen Kulturministerium der Premio Nacional de Música verliehen wurde, in Anerkennung von über zwanzig Jahren musikwissenschaftlicher Präzision und vortrefflicher musikalischer Aufführungen. Diese Anerkennung hat das Ensemble Al Ayre Español als Massstab für historische Interpretation in ganz Europa etabliert.
Als Dirigent war Eduardo López Banzo unter anderem bei den Symphonieorchestern von Teneriffa, Galicien, Madrid und Comunitat de Valencia tätig, und darüber hinaus bei auf historische Instrumente spezialisierten Ensembles wie dem New York Collegium, dem Philharmonia Baroque Orchestra in San Francisco, dem belgischen B’Rock, dem polnischen Ensemble Arte dei Suonatori, dem Orquesta sinfònica de Gran Canaria, dem Orquesta Sinfónica del Principado de Asturias und dem Orquesta Sinfónica Ciudad de Granada.
Dirigiert hat Eduardo López Banzo unter anderem am Bachfest Leipzig, im Baden-Badener Festspielhaus, im Wiener Musikverein und Konzerthaus, im Amster damer Concertgebouw, im Berliner Konzerthaus, in der Tonhalle in Düsseldorf, in der Pariser Opéra Comique, im Théâtre des Champs Elysées und der Cité de la Musique, in der Hamburger Leiszhalle, im Teatro Real und dem Auditorio Nacional in Madrid, in Barcelonas Palau de la Musica Catalana und dem Gran Teatre del Liceu, im Palau de les Arts und Palau de la Musica in Valencia, in der Palacio Eskalduna in Bilbao, in Brüssels Palais des Beaux Arts, an der Lissaboner Fundação Calouste Gulbenkian und im Teatro Olimpico in Rom. 2012 gab er sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern und beim Schwetzinger Festival und kehrte nochmals zum Festival Alte Musik Brügge zurück.
Auf dem Gebiet der Oper ist Eduardo López Banzo zur Zeit einer der bedeutendsten Spezialisten für die Opern Händels. Zusammen mit Al Ayre Español nahm er auch an Bühnenproduktionen der Bilbaoer Gesellschaft der Freunde der Oper teil, sowie an Valencias Palau de les Arts mit dem Orquestra de la Comunitat de Valencia und am Philharmonischen Orchester Kiel in der Kieler Oper.
Er hat auch Vorträge und spezialisierte Kurse gehalten an den Universitäten von Salamanca, Alcalá de Henares und Saragossa. Im Oktober 2010 wurde Eduardo López Banzo mit dem Schlüssel zur Stadt Saragossa geehrt.