«Carlos Federico Sepúlveda leitet 2023/24 erstmals die Freunde Alter Musik Basel» von Christian Fluri
Die Saison der Freunde Alter Musik Basel (FAMB) beginnt mit einem Konzert von Studierenden der Schola Cantorum Basiliensis. Der Abend im Arlesheimer Dom wird geleitet von Rudolf Lutz, Dirigent, Organist, Pianist, Cembalist, emeritierter Professor für Improvisation an der Schola und künstlerischer Leiter der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Die frühe Kantate «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» von Johann Sebastian Bach steht fest. Ein grosses Projekt mit Studierenden gehört in jede FAMB-Saison.
Die Saison der Freunde Alter Musik Basel (FAMB) beginnt mit einem Konzert von Studierenden der Schola Cantorum Basiliensis. Der Abend im Arlesheimer Dom wird geleitet von Rudolf Lutz, Dirigent, Organist, Pianist, Cembalist, emeritierter Professor für Improvisation an der Schola und künstlerischer Leiter der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen. Die frühe Kantate «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» von Johann Sebastian Bach steht fest. Ein grosses Projekt mit Studierenden gehört in jede FAMB-Saison.
Alte Musik weiterdenken
Die stilistische zeitliche Abdeckung der FAMB-Konzerte reicht auch in dieser Saison vom Spätmittelalter – im zweiten Sonderkonzert «Love Hurts» mit dem aus Schola-Absolventinnen und -Absolventen bestehenden Ensemble Parlamento – bis zu Klassik und Frühromantik mit dem dritten Abo-Konzert «Beethoven – Freunde und Feinde» mit dem deutschen Trio Egmont. Es spielt Musik von Beethoven sowie dessen Zeitgenossen Ferdinand Ries und Joseph Woelfl. «Die historisch informierte Aufführungspraxis blickt stetig weiter, auch nach vorn – über die Klassik in die Frühromantik und darüber hinaus», erklärt Carlos Federico Sepúlveda, der neue künstlerische Leiter der FAMB. Es sei erhellend, weitere Repertoires in ihren historischen Kontext zu stellen. Dadurch würden sich andere interpretatorische Möglichkeiten ergeben. Sepúlveda, der auch dem La Cetra Vokalensemble vorsteht, gehört dem neuen fünfköpfigen Leitungsteam der Schola Cantorum Basiliensis an und ist in dieser Funktion verantwortlich für die Konzerte der FAMB.
Einer historischen Eigenheit in den englischen Bürgerhäusern des 18. Jahrhunderts widmet sich das erste Sonderkonzert «Rinaldo a cinque»: der Hausmusik, mit der sich die gebildete Schicht die populären Opern aneignete. Das Ensemble Brezza spielt Arien aus Händels «Rinaldo», die damals für Traversflöte, Gambe und Basso continuo arrangiert wurden.
In einer neuen, theatralen Art wird das Teatro dei Cervelli an seinem Abend «The Language of Pain» das Publikum hin zum musikalischen, sängerischen Ausdruck des Leidens im Frühbarock führen – mit Stücken von Claudio Monteverdi, diesem grossen Meister nicht nur der tief empfundenen Klage und Trauer. Der Musiktheaterabend ist verknüpft mit dem Schola-Symposium «Authentisch? Zum Umgang mit Emotionen in der Alten Musik».
Der Einsamkeit widmet sich Countertenor und Dirigent Carlos Mena mit seinem Abend «Solitudine» mit Werken von Orlando di Lasso bis Johann Sebastian Bach. Der Saisonabschluss wird wie zwei weitere Konzerte auch im Streaming-Abonnement angeboten und kann so ebenso zu Hause erlebt werden. Insgesamt bieten die FAMB sechs Konzerte plus zwei Sonderkonzerte an.