Saison 2016/2017

Liebe Mitglieder der FAMB
Sehr geehrte Damen und Herren

Die Konzerte der FAMB bieten Ihnen auch in diesem Jahr wieder eine grosse Bandbereite an „Alter Musik“, wobei der Begriff wie so oft sehr weit gefasst ist. Die Spanne erstreckt sich von Vertonungen aus der Zeit der Spätantike bis zu Mozarts Lauretanischer Litanei. Auch die Präsentationsformen sind sehr unterschiedlich und reichen von einem Programm mit Beteiligung eines Sprechers über MusikerInnen, die gleichzeitig singen und spielen, bis zur Verbindung von Bachs epochalen Violin-Soli mit modernem Tanz. „Musik für alle Sinne“ könnte das Generalprogramm in dieser Saison überschrieben werden.

Den Beginn macht das ENSEMBLE LUCIDARIUM, das die Zeit und jüdische Kultur von Shakespeares’ Shylock im Venedig des 16. und frühen 17. Jahrhunderts ausleuchtet. Das Gedenkjahr des englischen Genies bietet eine willkommene Gelegenheit, Dichtung und Musik in einem Programm zusammen zu führen. Das italienische Ensemble ist bekannt für seine intensive Auseinandersetzung mit der reichen jüdischen Kultur Oberitaliens.

„Regina Bastarda“ ist ein Abend überschrieben, in dem PAOLO PANDOLFO das immer wieder faszinierende Repertoire der „Viola bastarda“ zu Gehör bringt, eine virtuose instrumentale Diminutions- praxis des 16. Jahrhunderts auf der Viola da gamba, basierend auf vokalen Vorlagen, die durch das Vokalensemble LA PEDRINA bei- gesteuert werden.

Wir sind sehr stolz, im dritten Konzert der Saison in Kooperation mit der Kaserne Basel die international sehr erfolgreiche Produktion

„Partita 2“ präsentieren zu können. Die bekannte Choreographin und Tänzerin Anne Teresa de Keersmaeker und ihr Partner Boris Charmatz nehmen Johann Sebastian Bachs Partita 2 in d-Moll für Violine solo, speziell die berühmte Ciaccona, als Inspirationsquelle für eine tänzerische Studie. Bachs Musik, das Zentrum des Abends, wird von Amandine Beyer in das Tableau eingebracht.

Eine Rarität präsentiert das Ensemble SEQUENTIA in einem neuen Projekt, das lateinische Dichtung von der klassischen Antike bis zum Mittelalter wieder zum Klang erweckt. Das Programm ist Teil ihres

„Lost Songs Project“, in dem das Ensemble in Zusammenarbeit mit Spezialisten aus England und den Vereinigten Staaten seit längerem eine sinnlich tönende Archäologie betreibt. Die Rekonstruktion und Nachschöpfung des Repertoires erschliesst uns neue Schätze frühester Musik und verschafft Zutritt zu einer bisher verborgenen musikalischen Kultur der westlichen Musik.

Ein weiteres Projekt musikalischer Schatzgräberei präsentiert das Ensemble LA MORRA in einem Programm, das um den Gelehrten Petrus Wilhelmi von Graudenz kreist, einen Humanisten des 15. Jahrhunderts auf dem Gebiet des heutigen Polen. LA MORRA beleuchtet die erst seit Kurzem identifizierte Figur des spätmittelalterlichen Musikers im Kontext seiner Zeit und Umgebung, und entwirft damit das Panorama einer musikalischen Kultur abseits der grossen Zentren des Westens und des Südens.

Den Abschluss der Saison bildet ein Konzert mit Kräften der Schola Cantorum Basiliensis unter der Leitung von Andrea Marcon. Die FAMB sind mit ihm nach langer Pause wieder im frisch renovierten Dom von Arlesheim zu Gast. Auf dem Programm stehen grosse kirchenmusikalische Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, die ideal zu dem historischen Kirchenraum passen. Auch die berühmte Silber- mann-Orgel wird einen gebührenden Auftritt erhalten.

Zwei Konzerte mit sehr erfolgreichen Gruppen von Studierenden und Alumni der Schola Cantorum runden die Saison ab. Das CONCERTO DI MARGHERITA befasst sich intensiv mit italienischem Repertoire der Zeit um 1600, sowohl vokal wie instrumental. Das Besondere der Gruppe besteht darin, dass ihre Mitglieder gleichzeitig singen und spielen können, eine Kombination, die historisch vielfach belegt ist und deren klanglicher Eindruck auf besondere Weise berührt. Das SOLLAZZO ENSEMBLE stellt Florentiner Musik des Trecento vor. Die jungen Studierenden der SCB haben bereits mehrere interna- tionale Preise gewonnen und präsentieren die Musik mit erstaun- licher Intensität und emotionaler Tiefe.

Mit den Sonderkonzerten haben Sie Gelegenheit, zwei bemerkenswerte Gruppen aus der Schmiede der SCB kennenzulernen.

Alte Musik lebt von ungewohnten Ansätzen und Perspektiven, von der Neugierde auf unerschlossenes Repertoire und auf neue Klänge und Präsentationsformen. Wir freuen uns, eine Saison mit beson- ders vielen ungewöhnlichen und sinnlichen Aspekten präsentieren zu können. Seien Sie unser Gast auf einer Entdeckungsreise, die uns alle in historisch ferne und klanglich so gegenwärtige musikalische Welten führen wird.

Prof. Dr. Thomas Drescher
Künstlerischer Leiter

 

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