«Warum brauchen wir Mythen? Weil es wichtig ist, das Leben mit dem Wissen um sein Geheimnis zu leben. Mythen und Träume haben denselben Ursprung – eine Art von Erkenntnis des Menschen, die in einer symbolischen Form zum Ausdruck kommen muss. [...] Um sie zu verstehen, müssen wir lernen, die Symbole zu deuten, durch die das Unterbewusstsein mit uns spricht.» (Joseph Campbell, Bill Moyers, The Power of the Myth, 1988).
Die im Programm vorgestellten Themen sind die emblematischsten mythologischen Motive mit direkten Bezügen zur Jung'schen Philosophie der Archetypen. Es sind symbolische Motive, die uns durch die verschiedenen Phasen unseres Lebens führen. Durch Geschichten über Verlassenheit, Initiation, Monster, Labyrinthe, Tod und Auferstehung lernt der Mensch sich selbst besser kennen.
Das Konzert konzentriert sich auf selten gespieltes französisches Barockrepertoire aus der Zeit um 1700. Im Mittelpunkt des Programms steht Élisabeth Jacquet de la Guerre, die wohl berühmteste Komponistin des Barock, ein Protegé von König Ludwig XIV. und eine der angesehensten Cembalistinnen des Grand Siècle. Ihre Vokal- und Instrumentalkompositionen werden den Werken ihrer Kollegen gegenübergestellt: Montéclair, Bourgeois, Leclair, Marais. Der ostinate Glockenklang (D, F, E) in der Sonnerie von Marais, der sich ohne Unterbrechung durch das Stück zieht, führt den Geist in einen hypnotischen Zustand. Leclairs Triosonate, reich an Vitalität und tänzerischen Rhythmen, weckt den Körper, und lässt den Traum/die Träume ans Tageslicht kommen.
Margarita Slepakova und das Ensemble Le Sommeil erhielten ihre Ausbildung an der Schola Cantorum Basiliensis und sind aufstrebende Musiker:innen in der internationalen Szene der Alten Musik. Wir stellen sie mit Freude dem Basler Publikum vor.