Unser nächstes Konzert:

Le déclin du Moyen Âge

von Philippe Caron Cambrai (ca. 1440 - ca. 1495)

HUELGAS Ensemble 

Sabine Lützenberger, Axelle Bernage, 
Witte Maria Weber
_ Superius 
Bernd Oliver Fröhlich, Matthew Vine, Achim Schulz, 
Olivier Coiffet
_ Tenor 
Frederik Sjollema _ Baritonans 
Tim Scott Whiteley, Guillaume Olry _ Bassus

Paul van Nevel _ Leitung

Das Leben des franko-flämischen Polyphonisten Philippe Caron ist in einen mystischen Schleier gehüllt. Wenige oder keine biografische Daten sind von ihm bekannt, was in scharfem Kontrast steht zu seinem bereits zu Lebzeiten aufgebauten Ruf und Ruhm und der weiten Verbreitung seiner Werke in den wichtigen Musikhandschriften der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts – bis hin zum polnischen Glogau.

Der wichtigste Musiktheoretiker des 15. Jahrhunderts, der in Eigenbrakel geborene Franko-Flame Johannes Tinctoris (ca.1435-1511) bezeichnet Philippe Caron in nicht weniger als drei Traktaten als eine der führenden Figuren seiner Generation. Und ebenso erwähnt Loyset Compère (ca.1445-1518) Caron zwischen anderen berühmten Komponisten in seiner Motette „Omnium bonorum plena”.

Vor allem zwei Zentren haben die Werke von Caron bewahrt: Rom und Cambrai, was darauf hinweisen könnte, dass der Komponist tatsächlich als Sänger und Komponist in der Vatikanischen Kapelle (all seine Messen stehen in den Sixtinischen Chorbüchern) und in der Umgebung der Sängerschule der Kathedrale von Cambrai (seine bekanntesten Chansons sind in frühen burgundischen Chansonniers bewahrt) tätig gewesen ist.

Das Oeuvre von Caron umfasst vierstimmige Cantus firmus-Messen und eine Anzahl drei- und vierstimmiger Chansons. Die Messen sind allesamt in dem rhythmisch komplexen kontrapunktischen Stil des späten Mittelalters geschrieben. Bizarre Behandlung des Cantus firmus, der Gebrauch von komplexen Proportionen und eine melodische Gestaltung voller rhythmischer Überraschungen machen Caron zu einem der packendsten Komponisten des ausgehenden Mittelalters, zusammen mit Alexander Agricola und Antoine Busnois.

Die Chansons von Caron zeigen eine vollkommen andere Schreibweise als der Stil, den er in seinen Messen gebraucht. Sowohl das einfache melodische Material als auch klar strukturierte kontrapunktische Imitationen machen seine Chansons zu kleinen Juwelen der höfischen Rondeau-Kunst. Aber das einfache dreistimmige Skelett der Chansons wird durch Caron vielfach durch das Zufügen rhythmisch äusserst virtuoser Contratenores gebrochen – eine Einzigartigkeit im Chansonrepertoire. Sowohl in den Messen als auch in der weltlichen Musik zeigt sich Caron als ein Individualist, eigensinnig und überraschend erfinderisch.

Paul Van Nevel
Übersetzung Silke Jacobsen

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