Friedrich der Grosse veranstaltete auf Schloss Sanssouci regelmässig Musikabende mit den besten Musikern des Königreichs Preussen. Ihre Werke repräsentieren einen stilistischen Wandel, der sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Musiksprache vollzog: die Entwicklung hin zum empfindsamen Stil. Leichtere Texturen, die Ablehnung des allzu komplexen barocken Kontrapunkts und rasch wechselnde Emotionen sind kennzeichnend für diesen neuen ‘galanten Stil’. Das Konzertprogramm porträtiert vier dieser Berliner Komponisten. Den Beginn macht ein Quartett von Christoph Schaffrath, der Cembalist im Orchester des preussischen Hofes war. Die Instrumentierung des Werks ist aussergewöhnlich in ihrer Farbigkeit; zwei Oboenstimmen stehen einer Violine gegenüber, wobei im Arrangement des Ensembles die zweite Oboe auf dem Pardessus de Viole erklingt. Dieses Instrument wird auch in einer Triosonate Johann Gottlieb Grauns zu hören sein, in der sein besonderes Timbre die dunkle Atmosphäre der Tonart c-Moll klanglich unterstreicht. Christian Gottfried Krause ist als Komponist nur wenig bekannt, was wohl daran liegt, dass er sich vor allem den Rechtswissenschaften verschrieben hatte. Der vierte Komponist des Programms ist Johann Gottlieb Janitsch, ebenfalls ein Musiker in Diensten Friedrichs II., der die Berliner Freitagsakademien ins Leben rief. Janitsch zeigt einen besonderen kontrapunktischen Einfallsreichtum und überrascht durch die Wahl entlegener Tonarten. Aus der Berliner Schule nicht wegzudenken ist schliesslich der grosse Carl Philipp Emanuel Bach, der im Konzert durch Fantasien oder Preludien für Cembalo präsent sein wird, die als Einleitungen zu den Sonaten zu Gehör kommen. Sie werden sich als roter Faden durch das Programm ziehen und die Kammermusikwerke stimmungsvoll miteinander verbinden.
Das Ensemble Flor Galante vereinigt junge Absolvent:innen der Schola Cantorum Basiliensis, die auf unterschiedlichen Podien bereits auf sich aufmerksam machen konnten. Wir freuen uns darauf, sie den FAMB vorzustellen.