Unser nächstes Konzert:

Die Lullisten

Der französische Stil im Deutschland des ausgehenden 17. Jahrhunderts

Johann Caspar Ferdinand Fischer, Georg Muffat, Georg Philipp Telemann

Coline Ormond _ Violine
Lukas Hamberger _ Violine
Johanna Bartz _ Traversflöte
Miriam Jorde Hompanera _ Oboe
Bruno Hurtado Gonsalvez _ Basse de violon
Jonas Nordberg _ Theorbe
Julio Caballero Pérez _ Cembalo und Leitung

Der Name unseres Programmes «Die Lullisten» ist ein Zitat von Georg ­Muffat, entnommen aus seinem Vorwort zum Florilegium Secundum. ­Dieser Text bietet nicht nur wertvolle Hinweise für die Aufführung der Musik des Komponisten selbst, sondern stellt auch eine wesentliche Quelle zur Aufführungspraxis von französischer Musik zu dessen ­Lebzeit dar. Besonders interessant daran ist, dass Muffat den Text an Musiker richtet, die selber keinen direkten Kontakt zum französischen Stil hatten, also im ­Grunde genommen wie jeder Musiker heute.
Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte der Kult um den «Sonnenkönig» ­seinen Höhepunkt erreicht, und seine kulturelle Einflussnahme über die Grenzen Frankreichs hinaus, besonders in den deutschen Staaten, hatte gerade begonnen. Jeder moderne Hof zur damaligen Zeit ­musste ­möglichst jeden Aspekt – wie beispielsweise Architektur, ­Sprache oder höfischen ­Umgang – imitieren, den die kulturelle Supermacht ­vorlebte.
Die «Lullisten» – also die Anhänger Jean-Baptiste Lullys – sind die ­Reflektion dieses Phänomens auf musikalischer Ebene. Unser Programm spiegelt ­wider, wie unterschiedlich sich der französische Stil im Heiligen Römischen Reich ansiedelte, diesen von Anfang an mit ­typisch ­deutschen Merkmalen anreicherte und sich später mit dem zunächst konkurrierenden italienischen Stil mischte, um damit den Weg zu den «goûts réunis» oder dem «vermischten Geschmack» zu bereiten.
Gleichzeitig stellt dieses Programm einen weiteren Schritt in unserer ­Forschungsarbeit der letzten Jahre dar, in der wir uns den sogenannten «partitions réduites» gewidmet haben, also historischen Kammermusik­fassungen von Orchestermusik. Der französische Stil dieser Stücke macht sie besonders geeignet für solche Reduktionen: Die Schreibart, die sich vor allem an Bass und Oberstimme orientiert, ­erlaubt es, die Mittelstimmen durch eine reiche Basso Continuo-­Aussetzung zu er­setzen und die ­verschiedenen Oberstimmeninstrumente im Unisono zu führen. Dies bedeutet keinesfalls einen Verlust in der Substanz, sondern erlaubt uns im Gegenteil, die subtilen Ausdrucksmittel, die normaler­weise einem ­Kammermusikensemble ­vorbehalten sind, zu nutzen und gleichzeitig mit reichen Orchester­farben darzustellen.

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