Das englische Gambenconsort hatte sein goldenes Zeitalter zu Beginn des 17. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der eine atemberaubende Anzahl von Stücken für diese Besetzung geschrieben wurde. In diesen Jahrzehnten entwickelte sich zudem parallel zu musikalischen und instrumentalen Praktiken eine besondere Kunst des Consortspiels, die speziell in Thomas Maces Musick’s Monument (1676) beschrieben wird: leidenschaftlich berichtet er von diesen musikalischen Zusammenkünften und liefert uns wertvolle Informationen.
Seit 2012 hat sich L’Acherón in Zusammenarbeit mit dem Instrumentenbauer Arnaud Giral (Bristol, England) der Aufgabe verschrieben, das denkbar authentischste Gambenconsort zusammenzustellen, indem es exakt den Vorgaben von Thomas Mace folgt und sie mit anderen Autoren seiner Zeit abgleicht. Über fünf Jahre hinweg versorgte der Instrumentenbauer das Ensemble mit einer neuen Gambe pro Jahr, wobei er die gesammelten musikwissenschaftlichen Hinweise gewissenhaft berücksichtigte. Dadurch entwickelte das Ensemble allmählich seinen einmaligen Zusammenklang und seine unverwechselbare Identität.
Eine technische Besonderheit dieser Gamben liegt in ihren Proportionen: die kleinste – der Diskant – ist halb so gross wie der Bass, während der Tenor zwei Drittel davon misst. Ähnlich wie bei Orgelpfeifen werden die Instrumente dadurch «harmonisiert», was dem Ensemble eine aussergewöhnliche Homogenität, Resonanz, Klangverschmelzung und Kraft verleiht und ihm einen vollständig neuartigen Zugang zur Musik ermöglicht.
2018 wurden den Gamben von L’Acherón zur Begleitung ein typisch englisches Virginal und eine Orgel aus den Werkstätten von Jean-François Brun (Paris) und Dominic Gwynn (Nottinghamshire, England) hinzugefügt. Im vorliegenden Programm werden sie vereint, um gemeinsam ein «Consort’s Monument» zu errichten, das aus dieser ungewöhnlichen Besetzung und diesem unvergleichlichen Repertoire erwächst.
A CONSORT'S MONUMENT
Der Höhepunkt des englischen Gambenconsorts
Werke: Fantasias, Ayres und Dances von Alfonso Ferrabosco, John Ward, Thomas Lupo, William White, Richard Dering, William Lawes, John Jenkins, Christopher Simpson, Giovanni Coperario und Claudio Monteverdi
François Joubert-Caillet _ Diskantgambe und Leitung
Andreas Linos _ Diskantgambe
Marie-Suzanne de Loye _ Tenorgambe
Aude-Marie Piloz _ Tenorgambe
Amélie Chemin _ Bassgambe
Sarah van Oudenhove _ Bassgambe
Yoann Moulin _ Virginal
Philippe Grisvard _ Consort-Orgel
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