Evangelina Mascardi gilt als eine der profiliertesten Lautenistinnen der internationalen Szene. Geboren 1977 in Buenos Aires, absolvierte sie ein Studium der klassischen Gitarre und begann ihre Konzertkarriere als hochbegabte junge Solistin. 1997 zog sie nach Europa, um an der Schola Cantorum Basiliensis zu studieren, wo sie 2001 ihr Solistendiplom erhielt.
In den letzten zehn Jahren arbeitete sie regelmäßig als Continuospielerin mit Jordi Savall (Hespèrion XXI), Marc Minkowsky (Les Musiciens du Louvre), Andrea Marcon (Venice Baroque Orchestra), Giovanni Antonini (Giardino Armonico), Chiara Banchini (415), Simon Rattle (Berliner Philharmoniker), Alfredo Bernardini (Ensemble Zefiro) und Sir John Eliot Gardiner (Monteverdi Choir) zusammen. Mit diesen und anderen Ensembles hat sie an mehr als 40 Aufnahmen mitgewirkt. Heutzutage konzentriert sie sich hauptsächlich auf das Solorepertoire für Laute.
Evangelina hat zahlreiche Soloalben eingespielt, die Sylvius Leopold Weiss gewidmet sind (ORF-Alte Musik, Österreich 2003-2011), die raffinierten und originellen Theorbensoli des in Modena geborenen Bellerofonte Castaldi (Arcana 2011), des belgischen Lautenisten und Komponisten Laurent de Saint-Luc (Musique en Wallonie 2018), das gesamte Lautenwerk von Johann Sebastian Bach (Arcana 2022) und das neueste Album mit Musik von Orlando di Lasso (Musique en Wallonie 2023).
Evangelina unterrichtet Laute am Conservatorio Santa Cecilia in Rom. Seit 2020 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des Convegno internazionale di chitarra (Mailand) und seit 2021 Mitglied des Vorstands der Italienischen Lautengesellschaft.